Ringen kurz erklärt – Regelwerk 2024

Vor dem Saisonstart veröffentlichen wir gerne die wichtigsten Eckpunkte zum Reglement. Für Fragen stehen an den Kampfabenden immer auch regelkundige Sitznachbarn, ehemalige Ringer bzw. die Funktionäre zur Verfügung.

Die Grundregeln beim Ringen sind denkbar einfach. Ziel ist es, den Kontrahenten auf beide Schultern zu werfen, zu drehen, zu hebeln und dort zu fixieren. Voila, wir haben einen Schultersieg. Gelingt dies nicht innerhalb der Kampfzeit, wird der Sieger anhand der erzielten Wertungspunkte ermittelt (Punktsieg). Dazu zählen die durchgeführten Techniken ebenso wie Strafpunkte.

Ein Unentschieden ist beim Ringen nur dann möglich. wenn beide Ringer aufgeben, sich verletzten oder disqualifiziert werden.

Kriterien bei Gleichstand an Wertungspunkten:
– Anzahl weniger Verwarnungen
– Anzahl höhere Wertungen (z.B. eine 4-Wertung zählt mehr wie vier 1er-Wertungen)
– zuletzt erzielte Wertung.

Um den Überblick zu behalten, genügt ein Blick auf den Kampfrichter und die Anzeigetafel. Diese gibt den aktuellen Kampfstand wieder.


Stilarten

– Freistil: Angriffe vom Kopf bis zu den Füßen sind erlaubt
– Griechisch-römischer Stil: Angriffsfläche vom Kopf bis zur Hüfte


Kampfzeit

Männer: 2 x 3 Minuten, 30 Sekunden Pause
Jugend: 2 x 2 Minuten, 30 Sekunden Pause


Techniken und ihre Wertungen (TP  = Technische Punkte)

5 TP =Wurf aus dem Stand mit hoher Amplitude
4 TP =Wurf aus dem Stand in die gefährliche Lage
2 TP =Technik aus dem Stand in die Bodenlage
2 TP =Technik im Boden in die gefährliche Lage
1 TP =Heraustreten in die blaue Zone


Wertungen der Mannschaftspunkte (MP = Mannschaftspunkte)

4 MP = Schultersieg
4 MP = Technische Überlegenheit 15 TP Differenz
4 MP = Aufgabe-/Disqualifikationssieg
3 MP = Punktesieg 8-14 TP Differenz
2 MP = Punktesieg 3-7 TP Differenz
1 MP = Punktesieg 0-2 TP Differenz

 

Hinaustreten in die (blaue) Schutzzone (im Standkampf)
– der ganze Schuh muss in der Schutzzone sein
– Kann der Ringer während der Situation punkten = erlaubt
– Kann der Ringer keinen Punkt erzielen = Unterbrechung = Gegner erhält 1 Punkt
– Offensichtliches Hinausschieben/Stoßen des Gegners ist nicht erlaubt = Keine Punktevergabe.

Alle Strafen (alle Verwarnungen)
– Mattenflucht
– Mattenflucht in der gefährlichen Lage
– Griffflucht
– Regelwidrigkeiten
– verbotene Beinarbeit im griechisch-römischen Stil (“L” = Leg Foul)

Das Kampfgericht sanktioniert entsprechend dem Regelkatalog. Auf der Anzeigetafel erscheint das “O” für Verwarnung und 1 oder 2 Strafpunkte je nach Art des Regelverstoßes. Im Wiederholungsfall kann dies bis zur Disqualifikation führen.

Disqualifikation
Ein Ringer wird nach der dritten Verwarnung (“O”) ­disqualifiziert. Im griechisch-römischen Stil erfolgt ­zudem eine Disqualifikation bereits bei zwei Verwarnungen wegen „Beinarbeit (L)“.


Negativ-Ringen

Vermeidung von offenem, aktivem Ringen. Dazu gehört u.a. Finger fassen, offensives Stoßen, Kopf auf der Brust/Block ins Gesicht, Blockieren mit beiden Händen, Flüchten, Griffflucht und Mattenflucht, Brutalität, … .

Aktivitätszeit – 30 Sekunden (Freistil)
1. Mal passive Ringweise (P) – Unterbrechung.
2. Mal passiv (P) – Unterbrechung. Unterbrechung und Anordnung der Aktivitätszeit von 30 Sekunden
– Erzielt der passive Ringer eine Wertung wird die Aktivitätszeit unterbrochen
– Erzielt der aktive Ringer eine Wertung läuft die Aktivitätszeit weiter
– 30 Sekunden abgelaufen – Keine Unter­brechung des Kampfes. Der aktive Ringer erhält 1 Punkt!

Anwendung der Passivitätsregel im griechisch-römischen Stil
1. Punktestand von 0:0, kein offensives, aktives Ringen
2. Punktestand ist unentschieden und ein Ringer ist offensichtlich aktiver
3. Ein Ringer führt und sein Gegner agiert zu defensiv